Komplexität der Digitalisierung reduzieren
Die Auslöser für Digitalisierung sind meistens Themen aus der Umwelt einer Unternehmung; beispielsweise neue Möglichkeiten, die durch neue Technologien realisiert werden können und die Digitalisierung eines Geschäftsmodells erst ermöglichen. Es können aber auch wirtschaftliche oder gesellschaftliche Ursachen sein, die Gründe für eine digitale Transformation darstellen. So kann eine Marktleistung innerhalb einer Branche von Mitbewerbern bereits digitalisiert angeboten werden und daher die Wirtschaftlichkeit der eigenen Wertschöpfung abnehmen. Die Wissenschaft kann durch die Gründung von Firmen (Spin-offs), auf Basis von Forschungsergebnissen und einer innovativen Marktleistung, das eigene Geschäftsmodell konkurrieren. Auch die Politik kann auf die digitalisierte Dienstleistung eines Teilbereichs einer Marktleistung von einer öffentlichen Organisation Einfluss nehmen. So hat die Politik beispielsweise das Werbeverbot im online-Kanal des Service Public-Angebots der SRF durchgesetzt und das digitalisierte Angebot für die Nutzenden von diesem öffentlich-rechtlichen Angebot gefördert; während die privaten Sendeanstalten die Finanzierung ihres Angebots durch die Publikation kostenpflichtiger Werbung sicherstellen müssen, weil sie nicht im selben Umfang auf die Erträge der erhobenen Radio- und Fernsehgebühren zugreifen können.
Die Stabilisierung dieser Entwicklungsdynamik sowie die gebildeten Systemgrenzen sind Bestandteile eines prozesshaften Wertschöpfungssystems und stellen eine essentielle Herausforderung im Change-Management einer Transformation dar. Um eine digital transformierte Wertschöpfung, in enger Zusammenarbeit mit externen Akteuren, betreiben zu können und damit die Abwicklung der wertschöpfenden Prozesse in den unterschiedlichen Prozesskategorien umzusetzen, ist die Vernetzung der eingesetzten und für die Leistungserstellung notwendigen Informations- und Kommunikationssysteme erforderlich. Jedoch können verschiedene Gründe dies verhindern. Beispielsweise, wenn die unterschiedlichen Informations- und Kommunikationssysteme der einzelnen Partner untereinander nicht kompatibel sind, gesetzliche Gründe eine direkte Vernetzung verbieten bzw. diese nicht im erforderlichen Umfang erlauben. Zudem kann für die Produktion eines Abschnitts einer zu erbringenden Leistung erst noch nach einem spezialisierten Partner Ausschau gehalten werden müssen, der dann anschliessend seine Informations- und Kommunikationssysteme für die Produktion des Bestandteils der organisationalen Marktleistung integrieren kann. |
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