Wechselwirkungen in einer Transformation
Die Identifizierung und möglichst korrekte Beurteilung der Notwendigkeit für eine digitale Transformation der Marktleistung bzw. des Geschäftsmodells einer Organisation sollte die erste Anforderung sein, um nach entsprechender Vorbereitung ein Transformationsprozess einleiten zu können. Die Veränderungen im Transformationsprozess sollten dabei strukturiert und deren Umsetzung methodisch unterstützt werden.
Als erstes ist die systematische Analyse der zahlreichen komplexen Zusammenhänge zwischen Kunde, Geschäftsmodell, Technologie, Mitbewerber, Prozesse wichtig. Wird eine Komponente in einer Form verändert, hat dies zwangsweise Einfluss auf mindestens eine andere Komponente und die Veränderung in der betreffenden Komponente hat wiederum Auswirkungen auf weitere Komponenten.
Es gilt somit, die Zusammenhänge der einzelnen Komponenten sowie deren Einfluss auf die anderen Komponenten zu analysieren und zu dokumentieren. Eine weitere Anforderung ist es, die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen der beteiligten Stakeholder für die Transformation zu dokumentieren.
So hat beispielsweise ein Kapitalgeber eine andere Perspektive und vertritt andere Interessen in einer Transformation, wie dies die Mitarbeiter oder die Öffentlichkeit tut. Kulturarbeit innerhalb der Organisation, die Identifizierung der Stakeholder und die Vorbereitung für die Kommunikation der Transformation sind einige wichtige Anforderungen für eine erfolgreiche Durchführung eines Transformationsprozesses.
Die Kommunikation über die Transformation mit Zulieferern und anderen existenzrelevanten Akteuren aus der Umwelt der Organisation ist ein weiterer wichtiger Punkt. Diese müssen beispielsweise darüber informiert werden, dass sich Schnittstellen und Prozesse zur Leistungserstellung ändern und sie sollten zudem die Möglichkeit erhalten, sich aktiv am Transformationsprozess beteiligen zu können. Insbesondere die Einbeziehung der Zulieferer ist von Bedeutung, damit die dem Kunden zu erbringende Leistung in einer neuen oder geänderten Form erbracht werden kann.
Die Dokumentation der Transformation ist ein weiterer wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Kommunikation und den Transformationsprozess selbst. Dadurch können Manager, Mitarbeiter und die Kunden sowie die Lieferanten aktiv miteinbezogen und informiert werden. Denn die beteiligten Akteure brauchen für den Transformationsprozess das Gefühl der Sicherheit und Kontrolle, damit sie Vertrauen in den Transformationsprozess aufbauen können und sich dazu motivieren lassen.
Die so erarbeiteten Themen in der Ebene der Geschäftsstrategie-, Geschäftsprozess- und Informations- & Kommunikationstechnologie-Ebene, welche sich im Zuge eines Transformationsprozesses ändern, sollten konkretisiert sowie deren Zusammenhänge und Wirkungen beurteilt werden. Es sollte dadurch aufgezeigt werden können, wie die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Themen einen Einfluss auf andere Themen haben können. So kann der Transformationsprozess optimiert und der Soll-Zustand nach der Transformation umschrieben bzw. beurteilt werden.