Kaizala – was war & was wird damit…?
Im Laufe eines spannenden und interessanten Projekts, welche ich diese Woche dem Betrieb übergeben konnte, wurde ich vom IT-Leiter nach meinem Skype-Konto gefragt. Neben der Tatsache, dass ich die Vorzüge der Integration von O365 und Skype for Business in Microsoft Teams auch aus früheren Projekten kennen und schätzen gelernt habe, steht der Wunsch des Kunden an oberster Stelle.
Wenig später lancierte Microsoft ihren Instant Messenger Kaizala (indischer Begriff für «was war?») in Europa, welcher sich insb. im asiatischen Raum grosser Beliebtheit erfreut. Für die intuitive Bedienung der Android- oder iOS-App ist lediglich eine Telefon-Nummer zur Registrierung erforderlich. Die Integration in O365 funktioniert tadellos und die Verwaltung von Gruppen, Verzeichnisse, Analysen, Chat und Bereitstellung von Geschäftslösungen (wie z.B. Mitarbeiter Helpdesk, Umfragen u.v.m.) lässt sich auch bequem per Webbrowser vornehmen.
Leider ist die Nutzung der Kaizala Web-App momentan nur per Chrome, Internet Explorer und Safari-Browser möglich (Firefox und Opera sollen folgen); die Verwaltung des Kaizala-Accounts kann jedoch auch über die beiden zuletzt genannten Browser vorgenommen werden.
Es ist aber fraglich, ob sich Microsoft dazu entschliesst, das Produkt dauerhaft in ihr Portfolio aufzunehmen. Denn es gibt, neben den etablierten Mitbewerber WhatsApp und Messanger von Facebook oder Hangout von Google, einige Parallelitäten zwischen Microsoft Teams und Kaizala. Zwar erfordert Teams ein O365-Konto, um die Möglichkeiten der Lösung (sinn-)voll ausschöpfen zu können. Kaizala hingegen ist eine gute und smarte Alternative, um den Kontakt mit seinen Kunden und Geschäftspartnern zu halten – sofern sie diese App denn überhaupt nutzen.
WhatsApp Business bietet bei Weitem nicht den Funktionsumfang, welcher Kaizala bietet. Auch Hangout bzw. Messenger sind eher auf den Kontakt mit den Endverbrauchern ausgelegt. Dafür haben diese Lösungen eine sehr grosse Akzeptanz und hohe Verbreitung auf den Geräten der B2C-Nutzer. Die unternehmensinterne oder organisationsübergreifende B2B-Kommunikation ergänzt Kaizala mit zahlreichen Tools, welche auch im B2C-Umfeld genutzt werden können. Zudem ist die Integration von Kaizala in SharePoint, Flow, Excel und PowerBI ebenso möglich, wie die Anbindung in das Azure Active Directory.
Ob Microsoft mit der Lösung in Zukunft gleich umgeht, wie mit den eBooks im Microsoft Store (welche seit Juli 2019 nicht mehr verfügbar sind, da nicht rentabel) oder Kaizala neben Microsoft Teams bestehen bleibt, wie dies Skype seit geraumer Zeit tut, bleibt abzuwarten. Denn Microsoft kündigte vor langer Zeit an, Skype vollständig durch Microsoft Teams abzulösen und schiebt diesen Entscheid immer weiter hinaus bzw. intensiviert die Integration weiter. Auch wenn dies mehr als nur sinnvoll wäre, würde es für manchen Nutzer wohl eine (zu) grosse Umstellung bedeuten bzw. bevorzugt auch mein geschätzter Kunde nach wie vor den herkömmlichen Kommunikationsweg via Telefon und E-Mail, was ich ebenso schätzte.