Wer heute zum Beispiel einen Wohnungswechsel meldet, merkt schnell: Digital ist nicht gleich unkompliziert. ID fotografieren, Bilder hin- und herschicken, hochladen – und am Ende bleibt unklar, was mit den sensiblen Daten passiert.
Ähnlich läuft es im Hotel, wo Ausweise kopiert und abgelegt werden, ohne dass man weiss, wozu all die Informationen tatsächlich gebraucht werden.
E-ID soll nicht nur die Abläufe vereinfachen, sondern auch datensparsamer und sicherer machen.
Nutzerinnen und Nutzer entscheiden selbst, welche Angaben sie teilen – und können verdächtige Anfragen verweigern oder melden.
Kritik gibt es trotzdem
Die Formulierung im Gesetz, wann Firmen die E-ID verlangen dürfen, ist schwammig. Gegner warnen zudem vor einem Alltag voller digitaler Ausweiskontrollen. Befürworter widersprechen: Für Onlineshops oder Social-Media-Accounts braucht es auch künftig keinen Ausweis.
Klar ist
Die E-ID bleibt freiwillig, doch im privaten Sektor könnten Unternehmen sie häufiger einsetzen. Angesichts einer immer digitaleren Wirtschaft – von Self-Check-outs bis Online-Banking – wäre sie eine zeitgemässe Option neben dem klassischen Schalterbesuch.
Der entscheidende Vorteil
Anders als bei Google oder Apple liegt die Kontrolle über die E-ID in der Hand der Demokratie. Gesetzesänderungen müssen durchs Parlament – und notfalls sogar vors Volk. Damit bietet die E-ID nicht nur digitale Effizienz, sondern auch ein Stück digitale Souveränität.
Abstimmung vom 7. März 2021
Am 7. März 2021 stimmte die Schweizer Bevölkerung bereits über das Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz) ab. Mit der E-ID sollten sich Bürgerinnen und Bürger online sicher ausweisen können. Das Gesetz sah vor, dass private – vom Bund zertifizierte – Anbieter die technische Umsetzung übernehmen, während der Bund die Vergabe überwacht.
Die Bevölkerung folgte mehrheitlich den Kritikpunkten
Mit 64,4 % Nein-Stimmen wurde das E-ID-Gesetz abgelehnt. In der Folge begann die Bundesverwaltung mit der Ausarbeitung einer neuen Vorlage, bei der die E-ID künftig direkt vom Bund herausgegeben werden soll.
